S 1 E D E N U N D K Ü H L E N Von der oberhalb des Sudhauses befindlichen Schrotmühle gelangt das geschrotete Malz unter Zusatz von Wasser in den Maischbottich des Sudhauses. Bei laufendem Rührwerk werden Malz und Wasser zur Maische vermischt. Bei diesem Maischen wirkt sich die künstliche Keimung der Braugerste während des Mälzens aus: Die freigewordenen Wirkstoffe verwandeln die in der Gerste noch unlösliche Stärke in löslichen Malzzucker und machen hierbei auch andere Stoffe, unter anderem Eiweißkörper, löslich. Dabei müssen bestimmte Temperaturen eingehalten werden. Der Biersieder erhitzt einen Teil der Maische in der Maischpfaane zum Kochen und pumpt die Maische in dem Maischbottich zurück. Unter dem Einfluß stufenweise steigender Temperaturen in der Maische wird die im Malz enthaltene Stärke in Malzzucker und lösliche Dextrine verwandelt. Vom Läuterbottich wird die beim Maischen entstandene Würze abgeläutert, also von den unlöslich gebliebenen Spelzen getrennt, und die blanke Würze in die Würzepfanne geleitet. Hier wird der Würze der Hopfen beigegeben. Nach etwa zweistündigem Würzekochen ist der Sud beendet, und die siedendheiße Würze wird über den Hopfenseiher, der den ausgekochten Hopfen entfernt, bis unter das Dach des Hochhauses in das Kühlschiff gepumpt. Auf großer Fläche kühlt sich hier die Würze allmählich ab. Vom Kühlschiff fließt die Würze in dünner Schicht über die mit zirkulierendem Eiswasser gefüllten Rohre des Würzekühlers und läuft abgekühlt in den Gärkeller.
Das Sudhaus - das Herz der Brauerei - mit seinen vier großen kupfernen Bottichen und Pfannen ist das Reich des Biersieders. Links der Maischbottich, rechts die Maischpfanne. Im Hintergrund die Schalttafel mit Kontrollinstrumenten und selbstschreibenden Fern--Thermometern. In der Mitte die Würzepfanne und im Vordergrund der Rand des Läuterbottichs. |
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